Queeres Leben in Paderborn

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Stell dir vor, du gehst mit Deinem Herzblatt durch Paderborn, ihr haltet Händchen und tauscht hier und da mal einen Kuss aus. Wie man das halt so macht, als Paar. Vielleicht bei schönem Wetter ein kleiner Schaufensterbummel am Neuen Platz. Und stell dir vor, das wäre völlig normal. Das heißt, kein Mensch guckt, weder besonders nett noch irgendwie skeptisch. Es wäre euer Recht, eure Liebe zu zeigen. Niemand würde euch erzählen, dass das ja völlig okay ist, dass ihr euch liebt. Es wäre halt völlig okay. Und niemand würde sagen, dass das völlig ok wäre, aber man müsste das doch nicht jedem auf die Nase binden und solle bitte nur zu Hause die Verbundenheit zeigen. Alle würden einfach das machen, was auch nur sie wirklich etwas angeht. Ihr eigenes Ding. Und eure Liebe Liebe sein lassen.

Das wäre toll, denkst du jetzt? Das finden wir auch.

Das war für dich immer schon so und du weißt gar nicht, wovon wir gerade sprechen? Dann fiel Deine Lebensweise vermutlich bisher nicht auf. Doch für viele Menschen ist es noch ein Traum, dass ihre Lebensweise akzeptiert wird, sie nicht mit Anfeindungen oder mit viel zu intimen Fragen konfrontiert werden. Im schlimmsten Fall haben sie sogar schon Gewalt aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder der sexuellen Identität erlebt.

Die Ehe für alle – das ist ein guter Anfang

Ja, es wurde bereits viel geschafft. Seit 2018 können endlich auch homosexuelle Paare den Bund der Ehe eingehen. Dies war ein großes Anliegen der SPD in der großen Koalition auf Bundesebene. Damit ist es aber nicht getan. Als SPD in Paderborn machen wir uns weiter stark für die queere Community. Damit sind vor allem schwule, lesbische, bi- und pansexuelle, transsexuelle, trans*gender, nonbinary und intersexuelle Menschen gemeint.

PaderPride – Mit Stolz für ein buntes Paderborn

Die SPD unterstützt jedes Jahr den „PaderPride“, den Paderborner CSD, und ist mächtig stolz darauf, dass aus einem kleinen Infostand am Rand der Innenstadt ein großes buntes Fest mit Demonstrationszug im Herzen der Stadt vor dem historischen Rathaus geworden ist. Viele dicke Bretter wurden mit Beharrlichkeit und Überzeugung gebohrt. Auch mit unserer Unterstützung schmücken sich als Zeichen der Solidarität und Sichtbarkeit zum PaderPride das historische Rathaus und seit 2020 auch das Kreishaus in den Regenbogenfarben. Der Verein PaderPride e. V. kann sich auch in Zukunft auf unsere Solidarität verlassen.

Für Paderborn sind uns folgende drei Punkte besonders wichtig:

1. Eine gute Zusammenarbeit mit der Community.

Wir denken uns keine politischen Forderungen ohne Beteiligung aus! Unsere Forderungen kommen von Menschen und Organisationen, die sich der LSBTIQ*-Szene zugehörig fühlen. Wir bringen diese Bedürfnisse und Forderungen im Rat, in den Gremien und Ausschüssen der Stadt Paderborn zur Geltung. Dies bedeutet aber auch, dass die gesellschaftliche Vielfalt in unserer Partei vertreten und sichtbar sein muss. Mit unserer Arbeitsgemeinschaft SPDqueer setzen wir uns für die Akzeptanz und die Gleichstellung vielfältiger Lebensweisen ein.

2. Jugendarbeit

Die Bedürfnisse von queeren Jugendlichen dürfen in der sozialen Arbeit und den Angeboten in Paderborn nicht einfach subsumiert werden. Vor allem in einem ländlich strukturierten Kreis stellt das die soziale Arbeit vor besondere Herausforderungen. Die queere Jugendgruppe „Ohana“ zeigt als Beispielprojekt wie Jugendarbeit in Paderborn gelingen kann. Sie bietet Jugendlichen aus der Stadt und dem Kreis Paderborn einen dringend benötigten Schutzraum und eine starke Gemeinschaft zum Austausch in der Gruppe der Gleichaltrigen (Peergroup) an. Aber auch dieses soziale Projekt steht finanziell auf wackeligen Füßen. Die Paderborner SPD setzt sich für eine Strukturförderung ein und unterstützt die Ohana bei ihren Anträgen.

3. Mit Vielfalt gegen eine erstarkende rechte Rollback-Bewegung

Die LSBTIQ*-Community steht immer wieder im Fokus von antifeministischen, rechtsideologischen Rollback-Bewegungen. Aber auch konservative politische Strömungen und traditionsverbundene Parteien bzw. Flügel haben im „Gender-Wahn“ und progressiven Gleichberechtigungsbewegungen ihr selbsterklärtes Feindbild gefunden. Wo andere von der scheinbar neuen Vielfalt überfordert sind, wollen wir ganz unaufgeregt die vorhandene Vielfalt als Bereicherung und Teil unserer Vision vom modernen Paderborn annehmen. Die Paderborner SPD unterstützt den Anspruch auf ein diskriminierungsfreies, selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben und Lieben in Paderborn und setzt sich dafür ein.