Stadt muss eigene Strategien zum Distanzlernen entwickeln
SPD-Fraktion fordert Ressourcen für IT-Management
Die Kritik der Paderborner Schulpflegschaft zur Organisation des Lernens unter den gegenwärtigen Corona-Bedingungen hat der SPD-Fraktion zufolge deutlich gemacht, dass nach wie vor einiges beim Distanz-Unterricht in Schulen unrund läuft. Der Wunsch, hier kurzfristig Abhilfe zu finden, sei überaus nachvollziehbar. „Vieles, wie die Bereitstellung eines für Distanzlernen stabilen Videokonferenztools, hätte zweifelsohne von Seiten des Landes längst geregelt werden müssen“, kritisiert Manfred Krugmann, sachkundiger Bürger der SPD im Schulausschuss. Das Videokonferenztool sei nunmehr angekündigt, sei nach eigenem Bekunden der Landesregierung rechtssicher, müsse seine Brauchbarkeit aber erst noch unter Beweis stellen. Da aber beispielsweise bei Lernplattformen und schuleigenen Systemen immer noch keine Einheitlichkeit und Stabilität gewährleistet sei, müsse die Stadt über eigene Strategien zur Abhilfe der Probleme nachdenken. „Wir sind gespannt auf die Erkenntnisse und Erfahrungen der Schulen, die im Rahmen eines Pilotprojekts Distanzlernen mit Werkzeugen kommerzieller Anbieter wie Microsoft erproben. Der Rückgriff hierauf ist in der derzeitigen Situation sicherlich hilfreich. Grundsätzlich halten wir es aber für sinnvoll, dass es innerhalb der Schulen der Stadt einheitliche und rechtssichere Rahmenbedingungen gibt“, fordert die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Julia Lakirdakis-Stefanou. Dies helfe Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern bei der Organisation des Distanzunterrichts sowie der Nutzung von Lernprogrammen.
Aus Sicht der SPD-Fraktion ist parallel zu kurzfristigen Lösungen für Distanzlernen eine zügige Weiterentwicklung der Lernstatt erforderlich, die sie schon im Dezember beantragt und auf die Tagesordnung der nächsten Schulausschusssitzung hat setzen lassen. Bereits im Mai 2020 hatte die SPD hierzu außerdem einen Workshop angeregt, in dem Schulleitungen, Lehrkräfte, Elternvertreter, Verwaltung und Politik Erfahrungen austauschen und Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Lernstatt diskutieren sollten. Die dabei gewonnenen Anregungen hätten zweifellos für eine weitergehende und ohnehin geplante konzeptionelle Entwicklung genutzt werden können. Jetzt seien die Weiterentwicklungen überfällig. Über ein solches mittel- bis langfristiges Konzept hinaus hält die SPD angesichts der gegenwärtigen Erfahrungen aber auch die Schaffung zusätzlicher personeller Ressourcen für ein fachkundiges IT-Management und die Beratung der Schulen für notwendig. Die SPD-Fraktion wird dies im Rahmen der kommenden Haushaltsberatungen thematisieren.