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Mehr politische Neutralität wäre wünschenswert – Spar- und Bauverein möchte nur Alleinstellungsmerkmal sichern

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SPD kritisiert die Aussagen des Geschäftsführers des Spar- und Bauvereins

Irritiert zeigte sich die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Paderborn nun von Aussagen, die von Thorsten Mertens in der Vertreterversammlung des Spar- und Bauvereins getroffen worden sind. Der Geschäftsführer der Genossenschaft ist gleichzeitig als sachkundiger Bürger der CDU im Ausschuss für Bauen, Planen und Umwelt.

Aussagen des Geschäftsführers des Spar- und Bauvereins sind falsch und unredlich

„Es zweifelt niemand an, dass der Verein ein bedeutender und leistungsstarker Akteur auf dem Wohnungsmarkt in Paderborn mit vielfältigen Verdiensten im Wohnungsbau ist. Was den Geschäftsführer nun allerdings veranlasst hat, die Ratsbeschlüsse zum geförderten Wohnbau zu kritisieren, bleibt uns schleierhaft“, kommentiert der SPD-Fraktionsvorsitzende Franz Josef Henze die jüngste Mitteilung des Spar- und Bauvereins, in welcher die 30-Prozentquote für den geförderten Wohnungsbau und die Notwendigkeit einer Wohnungsgesellschaft angezweifelt wird. Für die Paderborner Sozialdemokraten sind die Ausführungen zum größten Teil falsch und unredlich. „Es mag stimmen, dass die von Mietern und Mitgliedern der Genossenschaft zu leistende Miete in Teilbereichen unterhalb der als verträglich empfundenen Grenze von 30 Prozent des Haushaltseinkommens liegt. Das gilt aber, wie eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung belegt, keinesfalls für alle Paderborner Haushalte“, ergänzt Manfred Krugmann, Vorsitzender des SPD Ortsvereins Paderborn.

Soziale Durchmischung von Wohngebieten ist erst durch Quotierung möglich

Auch der Vorwurf, dass die Quotierung von gefördertem Wohnungsbau zur Konzentration und Separierung von sozialen Gruppen in Wohnvierteln führe, sei nicht haltbar und unbelegt. Vor dem Hintergrund, dass rund 40 Prozent aller Paderborner einen Anspruch auf Fördermittel hätten, ist der SPD zufolge eine soziale Durchmischung von Wohngebieten erst mit einer Quotierung wirklich realisiert. „Gerade diese Rahmenbedingungen für eine Umsetzung des geförderten Wohnungsbaus auch für Privatinvestoren wirken preisdämpfend auf die Grundstückspreise“, so Henze.

Eigenlob des Spar- und Bauvereins unterstützt die Gründung einer kommunalen Wohnungsgesellschaft

Dementsprechend unterstützt das Eigenlob des Spar- und Bauvereins, der sich eine Mietpreisbremsung durch seinen sozial- und umweltverträglichen Wohnungsbau auf die Fahnen schreibt, vielmehr nachdrücklich die Gründung einer kommunalen Wohnungsgesellschaft. „Die Aussage des Spar- und Bauvereins, dass Paderborn diese Gesellschaft als Ergänzung für den Wohnungsmarkt nicht benötige, ist nicht nachvollziehbar und keinesfalls sozialromantisch. Wir haben hier eher die Sorge, dass sich der Spar- und Bauverein sein Alleinstellungsmerkmal sichern will. Das kann aber kein Bewertungskriterium sein“, so Krugmann.

Die Stadt hat Nachholbedarf und der Spar- und Bauverein möchte sein Alleinstellungsmerkmal sichern

In Paderborn gebe es schließlich nur ca. 4 Prozent des Wohnungsbestands, der genossenschaftlich oder kommunal getragen wird. In anderen Städten vergleichbarer Größe ist die Quote deutlich höher. Aus Sicht der Paderborner SPD hat die Stadt hier noch erheblichen Nachholbedarf.
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Bildnachweis: Außenfassade Haus, Foto: Mark Heinemann / Bildnachweis: Franz Josef Henze, Foto: SPD Paderborn / Bildnachweis: Manfred Krugmann, Foto: SPD Paderborn

SPD-Fraktion fordert eine ganze Stelle für das Quartiersmanagement

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Viele Bürgerinnen und Bürger engagieren sich in Paderborn für die Weiterentwicklung ihrer Stadtviertel und Ortsteile. Ein Beleg dafür sind die zahlreich entstandenen Quartiersgruppen, die sich regelmäßig treffen. Sie versuchen in ehrenamtlicher Initiative, Ideen zu entwickeln, die das Zusammenleben der Generationen und den Zusammenhalt der Menschen im Quartier stärken. Aus Sicht der SPD-Fraktion brauchen diese ehrenamtlichen Initiativen kontinuierlich hauptamtliche Unterstützung durch eine Quartiersmanagerin oder einen Quartiersmanager der Stadt.

Eine halbe Stelle ist für eine Weiterentwicklung der Quartiersarbeit zu wenig

„In den Stellenplan für das kommende Jahr muss dafür eine ganze Stelle eingeplant werden“, fordert der SPD-Ratsherr und Vorsitzende des Sozialausschusses, Martin Pantke. Der von der Verwaltung eingebrachte Haushaltsentwurf sieht aktuell lediglich eine halbe Stelle vor. „Das reicht für die dringend erforderliche Unterstützung der Quartiersgruppen und für eine Weiterentwicklung nicht aus“, meint Pantke.

Geförderte Projekte vom Land NRW laufen im April aus

Hinzu kommt, dass ein vom Land NRW initiiertes und finanziell gefördertes Projekt zur Entwicklung altengerechter Quartiere im April ausläuft. Im Rahmen dieses Programms ist die Arbeit von zwei Quartiersentwicklerinnen gefördert worden. Mit einer halben Stelle wurde in Trägerschaft des Caritasverbandes die Quartiersarbeit im Riemekeviertel begleitet, mit der anderen halben Stelle wurden von Seiten der Stadt die Quartiere im Südosten der Stadt in den Bereichen „Auf der Lieth“, dem „Kaukenberg“ und im „Goldgrund“ unterstützt. „Auch die Verwaltung hat es im September als sinnvoll angesehen, die weitere Entwicklung der gesamtstädtischen Quartiersarbeit durch Einrichtung einer Stelle im Stellenplan 2018 fortzusetzen und zu sichern“, so Martin Pantke.

Das Aufgabenspektrum ist sehr umfangreich

Angesichts des umfangreichen Aufgabenspektrums eines städtischen Quartiersmanagers sei das auch höchst notwendig. „Die zuständige Person ist Anlaufstelle für die ehrenamtlichen Quartiersgruppen, muss unterstützen, motivieren sowie die Quartiersarbeit aus gesamtstädtischer Sicht im Blick haben. Sie hat die Treffen der so genannten Begleitgruppe der städtischen Quartiersarbeit zu organisieren, soll innovative Ideen für die Quartiere einbringen und als Schnittstelle in der Verwaltung fungieren“, beschreibt Pantke. Diese Beschreibung alleine zeige, dass die nun vorgesehene halbe Stelle bei der Vielzahl der Aufgaben nicht im Ansatz ausreiche.

Quartiersmanager ist so notwendig, wie ein City-Manager für die Innenstadt

„In Zukunft wird es außerdem wichtig sein, den Fokus der Quartiersarbeit nicht ausschließlich auf die Schaffung von altersgerechten Wohnquartieren zu legen. Es geht im Gesamtbild darum, eine Heimat für alle Generationen zu entwickeln. Auch dort ist das städtische Quartiersmangement maßgeblich mit eingebunden und es sind entsprechende fachliche Qualifikationen gefordert“, betont Pantke. Für den SPD-Ratsherrn ist eine städtische Quartiersmanagerin oder ein Quartiersmanager für die Stadtviertel und Ortsteile ebenso notwendig wie die Stelle eines City-Managers für die Innenstadt.


Bildnachweis: „Wohnviertel“, Foto: Mark Heinemann / Bildnachweis: „Martin Pantke SPD“
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