Viele Fragen an die Verwaltung

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Sozialdemokraten fordern Bericht über Drogenszene

 

Im Rahmen der Haushaltsberatungen tauchte sie wieder auf: die alte SPD-Forderung nach einem Drogenkonsumraum für Paderborn. Seit den intensiven Diskussionen um dieses Thema sind allerdings annähernd 20 Jahre vergangen. Im März kam die Frage, ob und wie ein Drogenkonsumraum für schwerst drogenabhängige Menschen in Paderborn eine Hilfe sein kann, durch einen Antrag der FDP wieder auf die Agenda. Entschieden wurde über den Antrag nicht. Die komplexe Thematik wurde an den „Runden Tisch Drogen“ zur fachlichen Einschätzung weitergeleitet. Martin Pantke, Vorsitzender des für die Belange der Drogenhilfe zuständigen Sozialausschusses: „Das Thema wird in die kommunalen Gremien zurückkehren. Für eine sachgerechte Entscheidung brauchen wir zunächst einen Überblick über die aktuelle Situation drogenabhängiger Menschen in der Stadt.“ Die Paderborner Sozialdemokraten haben deshalb für die nächste Sitzung des Sozialausschusses einen Bericht über die Drogenszene sowie die Arbeit der Einrichtungen der Drogenhilfe beantragt.

Aktuell ist die Thematik nicht nur hinsichtlich der Entscheidung über die städtische Unterstützung für einen Drogenkonsumraum. „Mitarbeiter der Drogenhilfe OWL und auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung haben erst kürzlich auf eine Verschärfung der Situation von Suchtkranken durch die Pandemie hingewiesen. Die Drogenbeauftragte hat dabei auch die Kommunen in die Pflicht genommen. Wenn wir wissen wollen, wo sich für uns als Stadt Handlungsfelder auftun, brauchen wir belastbare Informationen dazu“, erläutert Dr. Beate Röttger-Liepmann, SPD-Mitglied im Sozialausschuss.

Die Sozialdemokraten wollen unter anderem einen Überblick über Einrichtungen, Angebote und Akteure der Drogenhilfe, über Therapie- und Aussteigerprogramme, über Aufklärung und Vorbeugung sowie die Arbeit des Runden Tisches Drogen. „Wenn wir dazu Informationen haben, müssen wir über weitere Maßnahmen sprechen“, erklärt die SPD-Fraktion.

Paderborn hat „wieder eine Chance verpasst“

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SPD-Fraktion freut sich über Bundesbeschlüsse für Schülerinnen und Schüler

Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Paderborn begrüßt das „Corona-Aufholprogramm“ der Bundesregierung. „Der Bund hat nun durchgesetzt, was wir im Rahmen der Haushaltsberatungen für Schülerinnen und Schüler in Paderborn erreichen wollten“, freuen sich die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten über die heute gefassten Beschlüsse.

Die SPD-Fraktion hatte im Rahmen der Beratungen des Paderborner Etats 2021 unter anderem mehr Schulsozialarbeit gefordert, um die psychischen Folgen der Pandemie zu lindern. Sie scheiterte damit an der Mehrheit von CDU und Grünen. Ebenfalls von der Koalition massiv abgewehrt wurde die SPD-Forderung, Kindern und Jugendlichen im Rahmen von Ferienprogrammen die Möglichkeit zu geben, versäumte Unterrichtsinhalte wieder aufzuholen. Genau an diesen Stellen springt jetzt der Bund ein. Wie unter anderem die Tagesschau heute berichtet, sind je eine Milliarde Euro für Nachhilfe- und Förderprogramme zum Aufholen der Lernrückstände sowie für soziale Maßnahmen (z. B: Schulsozialarbeit und Freizeit) eingeplant.

„Das zeigt uns, dass unsere Forderungen im Schul- und Jugendhilfeausschuss richtig waren. Leider wurde von der Ratsmehrheit aus CDU und Grünen wieder einmal die Chance verpasst, frühzeitig das Richtige für die Menschen in unserer Stadt auf den Weg zu bringen“, findet Claudia Steenkolk, für die SPD Mitglied im Jugendhilfeausschuss.

Offene Solidaritätsadresse an den DGB zum 1. Mai

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Solidarität ist Zukunft: Paderborner SPD findet Gefallen am Motto des DGB zum 1. Mai

 

Auch in diesem Jahr stehen die Feiern zum 1. Mai unter den besonderen Vorzeichen der Corona-Pandemie. Gleichwohl werden Vertreter der Paderborner SPD ihre Verbundenheit mit den Kolleginnen und Kollegen der DGB durch persönliche Teilnahme an der Kundgebung auf dem Rathausplatz zum Ausdruck bringen und auf diese Weise bekunden, dass die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten von Ortsverein und Stadtratsfraktion an der Seite der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihrer Familien in Paderborn stehen.

Angesichts zunehmender Tendenzen zum Ausstieg aus tarifgebundenen Arbeitsverhältnissen, angesichts der Corona-Krise und ihrer nur schwer einschätzbaren Folgen für die weitere Entwicklung der Wirtschaft sowie sich verändernden Rahmenbedingungen von Arbeit ist eine starke Gegenmacht zu den wirtschaftsliberalen Leitlinien eines „Privat vor Staat“ mehr denn je erforderlich. Die gewerkschaftlichen Organisationen und die Betriebsräte haben sich von jeher mit großem Engagement für die Anliegen und Interessen der abhängig Beschäftigten eingesetzt. Dies gelingt jedoch nur, wenn ein entsprechender ordnungspolitischer Rahmen und ein rechtssicheres Verfahren zur Wahrnehmung dieser Interessen gewährleistet sind.

Die SPD-geführten Ministerien im Bund haben im Rahmen des Krisenmanagements und der Eindämmung von Negativfolgen bei der Pandemiebekämpfung deutliche sozialpolitische Akzente gesetzt. Erinnert sei hier an die Aufstockung und Verlängerung des Bezugs von Kurzarbeitergeld, an Initiativen zur Verbesserung des gesetzlichen Rahmens von Werkvertragsrecht, Leih- und Zeitarbeit, befristeten Arbeitsverhältnissen, dem Lieferkettengesetz, dem Recht auf Home-Office, Verbesserungen bei der Grundsicherung.

Die Auswirkungen der Pandemie treffen viele Menschen auch in Paderborn hart. Sicher und solidarisch durch die Krise zu kommen, ist zweifelsohne ein wichtiges gemeinsames Ziel von Gewerkschaften und SPD. Solidarität ist unerlässlich beim Kampf gegen die ökonomischen, sozialen und gesellschaftlichen Folgen der Krise. Aber auch nach der Corona-Pandemie bedarf es bei der Bewältigung der künftigen Herausforderungen einer verlässlichen Politik, die die Anliegen der wirtschaftlich Schwachen im Blick hat. Das bedeutet, weiterhin Maßnahmen zum Erhalt von Arbeitsplätzen sicherzustellen, eine auskömmliche Entlohnung etwa durch eine Anhebung des Mindestlohns zu gewährleisten, soziale Benachteiligungen bei den erforderlichen Vorhaben zum Klimaschutz auszuschließen. Starke Schultern müssen dabei mehr tragen als schwache Schultern. In einem Bürgergeld und einer auskömmlichen Kindergrundsicherung, die ein Leben in Würde ermöglichen und zu gesellschaftlicher Teilhabe befähigen, sehen wir unverzichtbare Säulen eines haltgebenden Sozialstaates. Altersarmut muss durch ein tragfähiges und zukunftsfestes Rentensystem vermieden werden.

Dies gilt es in besonderer Weise auch auf der Ebene der Paderborner Kommunalpolitik zu beachten. Wir werden uns nach der Krise neuen und alten Herausforderungen, die uns schon länger begleiten, zu stellen haben. Es gilt, die Folgen der Pandemie bei den Stadtfinanzen zu bewältigen und zu verhindern, dass die freiwilligen Leistungen im Bereich Soziales, der Kultur und des Sports eingeschränkt werden. Die Schaffung bezahlbaren Wohnraums, eine sozialverträgliche Mobilitätswende und ein sozial gerechter Klimaschutz, kommunale Investitionen in Bildung und Armutsbekämpfung sind unerlässliche Leitplanken für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Stadtgesellschaft.

Wir hoffen, dass wir bei unserer Arbeit für ein zukunftsfähiges und für alle lebenswertes, soziales Paderborn die Gewerkschaften an unserer Seite haben.

Die Paderborner Sozialdemokraten wünschen einen erfolgreichen 1. Mai!

 

Für die Paderborner Sozialdemokratie:

Julia Lakirdakis-Stefanou

Manfred Krugmann

Franz-Josef Henze

Martin Pantke

SPD-Fraktion und Ortsverein gratulieren Vorstand des Integrationsrates 

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Heterogene Gruppe zu einem funktionierenden Gremium gemacht 

Paderborn. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Paderborn gratuliert dem neu gewählten Vorstand des Integrationsrates und hofft auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit. Julia Lakirdakis-Stefanou, für die SPD Mitglied im Integrationsrat, freut sich über die Wiederwahl von Recep Alpanzum Vorsitzenden. „Herr Alpan hat in den vergangenen Jahren Ruhe in einesehr ‚aufgebrachte‘Institutiongebracht. Ihm ist es gelungen, diese sehr heterogene Gruppe zu einem funktionierenden Gremium zu führen. Dafür gebührt ihm Anerkennung, und wir freuenuns, auch in den kommenden Jahren mit ihm zusammen zu arbeiten.“

Der erste stellvertretende Vorsitzende, Alexander Wittmer, erhältals SPD-Mitglied natürlich die Unterstützung seiner Partei. Er vertritt die deutsch-russische Gesellschaft.„Es ist wichtig, dass diesegroße Minderheit einen Vertreter im Vorstand des Integrationsrates hat“, so Julia Lakirdakis-Stefanou.„Auch SohailAhmed repräsentiertebenfalls wichtige Bevölkerungsgruppen. SeineEinschätzung und konstruktive Mitwirkung in der Funktion alszweiter stellvertretender Vorsitzender wird für den Integrationsrat ebenfalls sehr wichtig sein.“

Julia Lakirdakis-Stefanou, die selbst griechische Wurzeln hat,findet es wichtig, dass sich der Integrationsrat als ein Gremiumversteht, das sämtliche Bevölkerungsgruppen anspricht. „Es geht dabei nicht allein um die Integration vonMuslimen oderMenschen mitanderen religiösen Vorstellungen. Auch die Integration vonMitbürgerinnen undMitbürgern aus dem europäischen Ausland, für die Paderborn ein Zuhause sein soll, steht auf der Agenda. Der Integrationsrat hat viel zu tun. Gerade deshalb ist es wichtig, dass in Zukunft auch die Mitspracherechte in den Ausschüssen mit deutlich mehr Leben gefüllt werden!“findet die Sozialdemokratin.

Sie bedauert allerdings, dass keine Frau in dem Vorstandmitwirken wird. „Gerade unter Integrationsaspekten wäre dassicher sehr hilfreich gewesen.“So lobt sie noch einmal ausdrücklichdie Kandidatur der erst 22-jährigen Natalia Hoffmann. „Das war ein sehr mutiger Schritt von Frau Hoffmann und ich hoffe sehr, dass sie den Integrationsrat mit vielen wichtigen Beiträgen bereichern wird. So engagierte junge Frauen mit einem erfrischend anderen Blickwinkel können einem solchen Gremium nur guttun!“Dennoch sei auch sicherlich die Führung durch erfahrene Mitglieder ein nicht zu unterschlagender Vorteil.

Kultur zum Mitmachen

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SPD-Fraktion schlägt vor, eine Ausstellung gemeinsam mit den Paderbornerinnen und Paderbornern zu gestalten

Kultur müsse erlebt werden, betont die SPD Fraktion im Paderborner Stadtrat nach Abschluss ihrer Haushaltsberatungen im Kulturbereich. Insbesondere in diesen Zeiten, in denen sich die Menschen nach Unterhaltung , Abwechslung und Kultur sehnen, sei es wichtig, ihnen einen Zugang dazu zu verschaffen. Dies möchten die Sozialdemokraten erreichen, in dem sie die Stadtverwaltung auffordern, ein Mitmach Projekt zur Alltagskultur in Paderborn zu konzipieren. „Mein Paderborn “, so der Arbeitstitel, soll die Stadtgeschichte der vergangenen Jahrzehnte aus Sicht der Menschen, die hier leben, im wahrsten Sinne des Wortes erlebbar machen. Di e Ergebnisse sollten aus Sicht der SPD Fraktion in 2022 im Stadtmuseum ausgestellt werden. Manfred Krugmann, sachkundiger Bürger d er SPD im Kulturausschuss, erklärt, worum es dabei gehen soll: Thematisch könnte sich das Projekt auf den Strukturwandel Paderborns in Arbeit und Freizeit, auf Zuwanderung und Erfahrungen im Zusammenleben, Lieblingsplätze und besondere Verbindungen zu Paderborn, etc. beziehen. Auch Zeitzeugen berichte können mit einfließen. Zur Umsetzung des Projekts sollen die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgefordert werden, Objekte, Schriftstücke oder andere Dokumente einzureichen, die sie in besonderem Maße mit ihrem Leben in Paderborn verbinden oder die besondere Erinnerungen mit sich bringen. Ein solches Projekt zur Alltagskultur könnte einen Beitrag dazu leisten, Kultur und Stadtgeschichte niederschwellig erlebbar zu machen, finden die Sozialdemokraten . Durch die Mitwirkung der in Paderborn lebenden Menschen soll die Attraktivität der heimischen Kulturlandschaft gesteigert werden . „Und vielleicht gelingt es damit auch neue Zielgruppen für die Museen zu erschließen“, begründet Krugmann den Antrag der SPD für die Haushaltsberatungen des Kulturausschusses.

Forderungen der SPD zu den der Haushaltsberatungen im Kulturausschuss

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SPD fordert Unterstützung beim Neustart der Kultur

Die Pandemie hat den Kunst und Kulturbetrieb in der Pandemie massiv beeinträchtigt. Kultur zu „erleben“ ist derzeit nicht möglich; viele Angebote verlagern sich in den digitalen Raum. „Im Zuge der erhofften Normalisierung des Lebens und einem Neustart der Kultur sehen wir in den kommenden Jahren auch Bedarfe zur Unterstützung der örtlichen Kulturschaffenden, der kulturtreibenden Vereine und Vereinigungen sowie für die Stärkung der kulturelle n Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern. Dem tragen wir mit unseren Anträgen zum diesjährigen Haushalt Rechnung“, fasst Manfred Krugmann, sachkundiger Bürger im Kulturausschuss, die Ergebnisse der Beratungen der SPD Fraktion zusammen.

Die SPD Fraktion beantragt daher unter anderem, die seit 2013 gültigen Kulturförderrichtlinien zu überarbeiten und mindestens an die inflationsbedingen Kostensteigerungen anzupassen.

Im Rahmen der zu erwartenden Öffnung des Alltagslebens nach Abflauen der Corona Krise gibt es aus Sicht der SPD Fraktion aber auch neue Chancen für die grundständigen Kultureinrichtungen und die Präsentation ihrer Angebote. „Nach all den Nutzungseinschränkungen der letzten Monate erwarten wir, dass auch die Ausstellungen von Museen und Galerien von einem steigenden Interesse an Kunst und Kultur profitieren könnten. Deshalb schlagen wir, wie schon in den vergangenen Jahren, vor, endlich den kostenfreien Zugang zu ihren Angeboten zu realisieren “, ergänzt Ratsherr Carsten Büsse die Forderungen der SPD. Ähnliches gelte auch für die Nutzung der Stadtbibliothek, die mit ihren Angeboten zur Vermittlung von Medienkompetenz und zur Leseförderung zu einem wichtigen öffentlichen Standbein für Bildungs- und Lernprozesse geworden sei. „Aus diesem Grund fordern wir, auf die Nutzung der Ausweisgebühren zur Nutzung der Stadtbibliothek zu verzichten“, so Büsse abschließend.

SPD-Fraktion zeigt sich „maximal irritiert“ über Besetzungsvorschlag von FBI/Volt

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Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen?

„Nicht alles, was rechtlich möglich ist, ist moralisch richtig“, kommentiert die SPD-Fraktion im Paderborner Rat die Besetzung von Gremien durch Westfalenwind-Mitarbeiter. Franz-Josef Henze, Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten, zeigt sich „maximal irritiert“ darüber, dass das neue Bündnis aus FBI und Volt (Verani Kartum) vier Mitarbeiter des Windkraftunternehmens als sachkundige Bürger in die Ausschüsse entsenden will.

„Auch wenn sie dort kein Stimmrecht besitzen, so sind sie doch im Zugriff auf öffentliche und nicht-öffentliche Unterlagen“, erklärt Henze. Das habe „mehr als ein Geschmäckle“. Es handele sich bei Windkraftthemen schließlich um einen kommunalpolitisch sehr stark diskutierten Bereich mit einer großen Lobby auf beiden Seiten. „Das FBI und Volt nicht gewusst haben wollen, dass die von ihnen benannten Mitglieder Johannes Lackmann, Dr. Jan Lackmann, Daniel Sage und Sonya Harrison nicht bei Westfalenwind unter „Vertrag“ stehen, ist schlicht und einfach Blödsinn. Als Ratsvertreter bzw. Fraktion hat man sich darüber zu informieren, wen man in städtische Gremien entsendet. Dieser Sorgfaltspflicht werden Hartmut Hüttemann und Verani Kartum sicherlich nachgekommen sein, als sie diese durchaus bekannten Namen auf die Liste ihrer sachkundigen Bürger setzten.“ Sollte es allerdings tatsächlich nicht bekannt gewesen sein, muss man sich ernsthaft fragen ob bei FBI/Volt kommunalpolitische Entscheidungen in ihrer Tragweite und Komplexität überhaupt verstanden werden.

Auch inhaltlich ist das Vorgehen schwer nachvollziehbar. Schließlich habe sich die FBI in der Vergangenheit oftmals mit Positionen gegen die Windkraft aufgestellt. Die SPD-Fraktion appelliert an die neue Fraktion und die vorgeschlagenen Kandidaten, ihren Plan noch einmal zu überdenken. „Wenn man sich darüber beklagt, dass in Berlin die Lobbyisten den Parlamentariern bei Erarbeitung der Gesetzestexte die Feder führen, sollte man sich überlegen, wen man im Kommunalen – hier in Paderborn – mit an den Tisch setzt.“ Damit erweise man der Windkraft einen Bärendienst, so die SPD-Fraktion.

Ärztliche Versorgung sicherstellen

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SPD-Fraktion stellt Fragen zur Unterversorgung in Schloß Neuhaus 

Paderborn. Im größten Paderborner Stadtteil besteht dringender Handlungsbedarf: die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hat Schloß Neuhaus in ihr Förderverzeichnis aufgenommen. „Es ist eher ungewöhnlich, dass für einen einzelnen Stadtteil eine Unterversorgung festgestellt wird“, erläutert SPD-Fraktionsvorsitzender Franz-Josef Henze. Damit wird belegt, was die SPD-Fraktion schon länger vermutet hatte: Die Versorgung mit Hausärzten, die für das gesamte Paderborner Stadtgebiet annähernd bedarfsdeckend ist, zeigt in Schloß Neuhaus deutliche Lücken. Dies nimmt die SPD-Fraktion zum Anlass, die Verwaltung im Bezirksausschuss Schloß Neuhaus am kommenden Donnerstag um Auskunft zum Thema zu bitten. 

„Führt die KVWL einen Bereich zur Sicherung der ambulanten Versorgung im Förderverzeichnis auf, können damit Anträge für Fördermaßnahmen gestellt werden“, erklärt Manfred Krugmann, für die SPD Mitglied im Bezirksausschuss. Damit könnten beispielsweise Praxisdarlehen oder Umsatzgarantien gegeben werden, um die Ansiedlung neuer Hausärzte anzuregen. Die SPD-Fraktion fragt daher die Verwaltung nach ihrer Einschätzung der Situation. Zudem wollen die Sozialdemokraten wissen, ob die Verwaltung – wie bereits 2019 angekündigt – mit der KVWL im Gespräch ist und welche Möglichkeiten sie sieht und ergreift, um die KVWL bei der Ansiedlung neuer Hausärzte in Schloß Neuhaus zu unterstützen. „Wir haben schon in den vergangenen Jahren auf die Rückgänge an Hausarztpraxen in Schloß Neuhaus hingewiesen“, so Krugmann weiter. Es mache den Anschein, als wäre die vom Bürgermeister gelobte Kommunikation mit der KVWL zurzeit eher träge. Anders könne es sich die SPD-Fraktion nicht erklären, warum dieses – gerade in Pandemiezeiten – drängende Thema nicht bearbeitet und kommuniziert werde. „Es kann nicht im Sinne einer Pandemiebekämpfung sein, dass Patienten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu einem Arzt in anderen Stadtteilen fahren müssen. Gerade ältere Menschen sind auf ausreichende Versorgung vor Ort angewiesen“, betont der Fraktionsvorsitzende Franz-Josef Henze. 

„Wir wissen um die Herausforderungen des Ärztemangels für unsere Region. Wir wollen auch nicht, dass qualifiziertes medizinisches Personal, was überall gebraucht wird, abgezogen wird, um eine nach Datenlage gut aufgestellte Stadt zu übervorteilen. Doch die Lage in Schloß Neuhaus ist spürbar brenzlich. Zwei Hausärzte für 26.000 Einwohner – das ist bei der demografischen Struktur eindeutig zu wenig. Deswegen müssen wir – muss die Verwaltung – die Möglichkeiten ausloten. Dazu darf auch gerne innovativ gedacht werden, z.B. über die Möglichkeiten von Telemedizin oder ein Versorgungszentrum in den Dempsey Barracks“, fordern die Sozialdemokraten. 

SPD begrüßt Erfahrungsaustausch zur strategischen Weiterentwicklung der Lernstatt

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Antrag von CDU und Grünen im Schulausschuss greift SPD-Vorschläge auf

Die SPD-Fraktion im Paderborner Rat zeigt sich erfreut: Die schwarz-grüne Koalition hat ihre Vorschläge zur Optimierung der Lernstatt aufgenommen. Die Sozialdemokraten hatten diese bereits im Mai 2020 gefordert, nun haben die Koalitionäre von CDU und Grünen sie kurzfristig in einemAntrag für die kommende Sitzung des Schulausschusses aufgegriffen.

„Der Antrag zu einer Bildungskonferenz im Sommer 2021 zur Digitalisierungsstrategie in Schulen findet prinzipiell unsere Unterstützung. Die Mühlen mahlen jetzt endlich, aber sie mahlen auch mit den Grünen nicht unbedingt schneller. Wir hätten uns allerdings einen solchen Erfahrungsaustausch zur Lernstatt und Maßnahmen zu ihrer Weiterentwicklung bereits für den Spätsommer des letzten Jahres gewünscht“, kommentiert Manfred Krugmann, sachkundiger Bürger im Schulausschuss, die Vorlage des Antrags. Genau dies habe die SPD in der Sitzung des Schulausschusses und in einer Pressemitteilung Ende Mai 2020 angeregt. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse aus dem ersten Homeschooling der Lernstatt hätten zweifellos für weitergehende Überlegungen und Konzeptionen der Lernstatt genutzt werden können. Damit hätte ein großer Beitrag zur Vermeidung von Systemschwächen in der zweiten Phase des Distanzlernens der vergangenen Wochen geleistet werden können.

Im Grundsatz aber sind aus Sicht der SPD die ins Auge gefassten Beratungen von Verwaltung und Politik mit den am Schulleben beteiligten Gruppen sinnvoll. Eine kritische Bestandsaufnahme und ein breiter Erfahrungsaustausch aus den Perspektiven allerAkteure sei seit langem überfällig. Allerdings greife es zu kurz, Überlegungen zur Nutzungsoptimierung der Lernstatt auf rein technische Digitalisierungsstrategien zu reduzieren.Eine solche Konferenz müsste auch pädagogisch-didaktische Probleme, Lösungen und Verbesserungen thematisieren. „Die SPD fordert deshalb, die angedachte Agenda zu ergänzen um Fragen, auf welche Weise Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Elternhäusern zusätzliche Hilfen und Unterstützung erhalten könnten. Hier geht es etwa auch um die Schaffung bzw. Bereitstellung von (schul-)räumlichen Lernmöglichkeiten und zur Nutzung von Lernplattformen und medialen Bildungsangeboten für Lernende ohne häusliche Arbeitsplätze“, so Krugmann zu einer Erweiterung der Zielsetzung der beantragten Bildungskonferenz. Er kündigt an, dass die SPD-Fraktion im Rahmen der Haushaltsberatungen dazu noch Anträge einbringen wird.

Stadt muss eigene Strategien zum Distanzlernen entwickeln

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SPD-Fraktion fordert Ressourcen für IT-Management

Die Kritik der Paderborner Schulpflegschaft zur Organisation des Lernens unter den gegenwärtigen Corona-Bedingungen hat der SPD-Fraktion zufolge deutlich gemacht, dass nach wie vor einiges beim Distanz-Unterricht in Schulen unrund läuft. Der Wunsch, hier kurzfristig Abhilfe zu finden, sei überaus nachvollziehbar. „Vieles, wie die Bereitstellung eines für Distanzlernen stabilen Videokonferenztools, hätte zweifelsohne von Seiten des Landes längst geregelt werden müssen“, kritisiert Manfred Krugmann, sachkundiger Bürger der SPD im Schulausschuss. Das Videokonferenztool sei nunmehr angekündigt, sei nach eigenem Bekunden der Landesregierung rechtssicher, müsse seine Brauchbarkeit aber erst noch unter Beweis stellen. Da aber beispielsweise bei Lernplattformen und schuleigenen Systemen immer noch keine Einheitlichkeit und Stabilität gewährleistet sei, müsse die Stadt über eigene Strategien zur Abhilfe der Probleme nachdenken. „Wir sind gespannt auf die Erkenntnisse und Erfahrungen der Schulen, die im Rahmen eines Pilotprojekts Distanzlernen mit Werkzeugen kommerzieller Anbieter wie Microsoft erproben. Der Rückgriff hierauf ist in der derzeitigen Situation sicherlich hilfreich. Grundsätzlich halten wir es aber für sinnvoll, dass es innerhalb der Schulen der Stadt einheitliche und rechtssichere Rahmenbedingungen gibt“, fordert die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Julia Lakirdakis-Stefanou. Dies helfe Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern bei der Organisation des Distanzunterrichts sowie der Nutzung von Lernprogrammen.

 

Aus Sicht der SPD-Fraktion ist parallel zu kurzfristigen Lösungen für Distanzlernen eine zügige Weiterentwicklung der Lernstatt erforderlich, die sie schon im Dezember beantragt und auf die Tagesordnung der nächsten Schulausschusssitzung hat setzen lassen. Bereits im Mai 2020 hatte die SPD hierzu außerdem einen Workshop angeregt, in dem Schulleitungen, Lehrkräfte, Elternvertreter, Verwaltung und Politik Erfahrungen austauschen und Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Lernstatt diskutieren sollten. Die dabei gewonnenen Anregungen hätten zweifellos für eine weitergehende und ohnehin geplante konzeptionelle Entwicklung genutzt werden können. Jetzt seien die Weiterentwicklungen überfällig. Über ein solches mittel- bis langfristiges Konzept hinaus hält die SPD angesichts der gegenwärtigen Erfahrungen aber auch die Schaffung zusätzlicher personeller Ressourcen für ein fachkundiges IT-Management und die Beratung der Schulen für notwendig. Die SPD-Fraktion wird dies im Rahmen der kommenden Haushaltsberatungen thematisieren.